Zielsetzung
In Ghana gibt es nicht genug Berufsschulplätze. Viele Lernwillige gehen leer aus. Auch die hohen Schulgebühren sowie zahlreiche zusätzliche Kosten, z.B. für die Schuluniform und für die Anmeldung, sind für Viele eine unüberwindliche Hürde. Das „Ghanaian German Vocational Centre“ will diesen Benachteiligten eine Berufsausbildung ermöglichen.
Nach Abschluss einer ghanaischen Berufsschule sind die Schüler meist nicht sofort in ihrem Beruf einsetzbar, weil der Unterricht hauptsächlich theoretisch ist. Die „Ghanaian German Vocational Centre“ soll mehr Praxis als Theorie vermitteln und dazu führen, dass Absolventen sofort einsatzfähig sind. Ergänzende Fächer wie Existenzgründung sollen dazu beitragen.
Schulabteilungen
Die Ausbildung am „Ghanaian German Vocational Centre“ findet in vier verschiedenen Berufsbildern statt:
– Kfz-Handwerk (Motor Vehicle Mechanics)
– Schneiderei (Dressmaking and Decoration)
– Gastronomie (Catering)
– Maurerhandwerk (Bricklaying and Concreting)
Informationen zu den einzelnen Ausbildungsberufen gibt es hier.
Versammlung der neun Lehrerinnen und Lehrer sowie des Vorstands des Vereins Goldküste und unseres Ghanaischen Partnervereins
Abschlüsse
Die Berufsschulausbildung dauert drei Jahre. Angeboten werden zwei Abschlüsse: Der vollständige Abschluss mit schulischer und praktischer Qualifizierung für Absolventen der Junior Secondary School (10 Jahre allgemeine Schulbildung) und der rein praktische Abschluss, der keine schriftliche, sondern nur eine mündliche Prüfung erfordert. Dieser Abschluss ist für diejenigen gedacht, die weniger Schulbildung haben sowie für diejenigen, die nur den praktischen Teil erlernen wollen.
Die Prüfungen werden von dem staatlichen Berufsschulinstitut abgenommen und sind offiziell anerkannt. Damit ist unsere Schule staatlich anerkannt. Durch einen Abschluss mit Zertifikat an unserer Schule können die Absolventen auch Anstellungen im öffentlichen Dienst erhalten. So stellen beispielsweise Feuerwehr und Polizei eigene Schneider ein.
Mit einem Zertifikat wird auch die Gründung eines eigenen Unternehmens ermöglicht. Ein Kleinstunternehmen bringt genug Ertrag um eine ganze Familie ernähren zu können.
Konditionen
Die Schulgebühr beträgt weniger als die Hälfte des in Ghana üblichen Satzes. Im Gegensatz zu anderen Berufsschulen werden keine Anmeldegebühr und keine Verwaltungsgebühr erhoben. Schuluniform, Hefte und Schreibzeug erhalten die Schüler kostenlos. Die Lehrbücher werden leihweise zur Verfügung gestellt. Das alles ist in ghanaischen Berufsschulen nicht üblich.
Auf dieser Kalkulationsbasis wird sich die Schule nicht vollständig aus sich selbst heraus finanzieren können. Zuschüsse zur Unterstützung des Schulbetriebs werden notwendig sein.
Die Lehrer | |||||||||
Sophia Hasford | Alexander Coffie | ||||||||
Helena Awer | Paul Essilfie | ||||||||
Moses Kennedy Arthur | Giorgina Fletcher |
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Perspektiven
Für die Weiterentwicklung der Schule ist die Einrichtung einer Beherbergungsmöglichkeit für Schülerinnen und Schüler aus abgelegenen Dörfern notwendig, um auch diesen den Besuch der Schule zu ermöglichen. Ein zusätzliches Schulgebäude, die Anschaffung von Ausbildungsmaterial sowie die Anbindung an das öffentliche Stromnetz sind weitere notwendige Vorhaben.
Rückblick
In Yamoransa wollten wir helfen ein Berufsschulzentrum zu gründen. Zuerst sollte eine Schule für das Kfz-Handwerk und eine Schule für das Schneiderhandwerk entstehen.
Das Grundstück wurde gerodet und ein Container mit Sachspenden verschifft. Der Verein Goldküste e.V. hat anschließend seinem Partnerverein in Ghana geholfen, die Schulgebäude zu errichten.
Die Gebäude entstanden in Leichtbauweise. In der nahe liegende Grundschule kann nachmittags der theoretische Unterricht stattfinden. So bleiben die Kosten im Rahmen.
Der dortige Landrat hat uns zugesagt, dass er die Kosten für Wasser– und Stromanschluss übernehmen wird.
Mehr Informationen über den Container:
Erster Spatenstich
Am 8. März 2007 haben wir in Akatakyiwa bei Yamoransa den ersten Spatenstich feiern können. Der Bau der Berufsbildenden Schulen beginnt nun. Die ersten beiden Abschnitte sind je eine Werkstatt zur Ausbildung im Kfz-Handwerk und im Schneiderhandwerk. Für den theoretischen Unterricht kann die angrenzende Grundschule in Akatakyiwa genutzt werden. Noch in diesem Jahr soll der Bau der beiden Werkstätten fertig werden, so dass im nächsten Jahr mit dem Unterricht begonnen werden kann.
Wir zeigen hier erste Bilder von dem nicht nur feierlichen, sondern auch heiteren Eröffnungsakt. Der District Chief Executive (in etwa: Landrat) Hon. Quainoo-Arthur, war Schirmherr der Veranstaltung. Überregional wird im Fernsehen, Radio und in verschiedenen Zeitungen über das Ereignis berichtet. Die erste Meldung ist bereits veröffentlicht.
Für die Ausrichtung der Feier danken wir ganz herzlich dem Präsidenten unseres Partnervereins, Herrn Anthony Alick Eghan, sowie seiner Frau, Grace Eghan.
Bilder
Für die folgenden Bilder danken wir unserem Vereinsmitglied Thies Heller:
(für vergrößerte Ansicht bitte auf die Bilder klicken)
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Eröffnungsfeier
Am 10. September 2008 trafen sich Schüler und Lehrer mit Mitgliedern der beiden Partnervereine zu einer internen Eröffnungsfeier der „Ghanaian German Vocational School“. An diesem Tag wurde auch für die Schuluniformen Maß genommen.
Am 22. September wird der Unterricht in den beiden Abteilungen KFZ-Mechanik und Schneiderhandwerk beginnen.
Vorbereitungen
Im Vorfeld hatte sich Raphael Amoah, der zweite Vorsitzende des ghanaischen Partnervereins, um die Auswahl der Lehrer und um organisatorische Angelegenheiten wie zum Beispiel Curriculum, Prüfungen und Abschlüsse gekümmert. Seline Adjabeng vom staatlichen Berufsschulinstitut (NVTI) hat ihn in diesen Angelegenheiten unterstützt.
Die beiden Vorstandsmitglieder von Goldküste e.V., Prof. Rainer Veyhl und Dr. Regina Bouillon haben alle Beteiligten zu gemeinsamen Arbeitssitzungen eingeladen. In drei Sitzungen entstand das endgültige Profil der Schule und es wurden Ausgaben kalkuliert sowie Aufgaben verteilt.
Francis Raphael Amoah,
Sekretär der Yamoransa Community Association
Seline Adjabeng,
Repräsentantin des NVTI (National Vocational Training Institute)
Besuch von Amma Darko
Die ghanaische Schriftstellerin Amma Darko, die 500 € für die Schule gespendet hat, hat das Projekt besichtigt und ist sehr angetan von der Ausrichtung auf benachteiligte Schüler. In einigen ihrer Romane beschreibt sie das Leben der Straßenkinder in Accra. Jugendliche aus den ländlichen Gebieten, die zu Hause keine Ausbildungsmöglichkeit haben, wandern in die Großstädte ab, wo sie sich Arbeitsmöglichkeiten erhoffen. Ohne Ausbildung finden sie auch in den Städten keine Arbeit und müssen auf der Straße leben.